Komplementäre und
Integrative Medizin
Zum Hauptinhalt springen Zum Seiten-Footer springen
Apotheken werden zu wenig in die Gesundheitserhaltung eingebunden.
Zehn Fragen an

Apotheken werden zu wenig in die Gesundheitserhaltung eingebunden

Von Ingo Munz

Komplementärmedizin

»Zehn Fragen an …« Sabine Vollwerth
Seit über 16 Jahren leitet die Mutter zweier Kinder eine Apotheke in Siegen. Dabei legt sie großen Wert auf die Gesunderhaltung der Menschen.

Das klassische Setting: Die berühmte Fee und der berühmte Wunsch; in unserem Fall bezieht sich der Wunsch auf das Gesundheitssystem. Was wünschen Sie sich?

Vollwerth: Ich wünsche mir, dass Patienten meine Beratung sowie die daraus resultierenden Empfehlungen vor allem zum Thema Prävention von ihrer Krankenkasse erstattet bekommen. Apotheker/innen werden viel zu wenig in die Gesundheitserhaltung der Bevölkerung eingebunden. Die hausärztlichen Praxen haben zu wenig zeitlichen und finanziellen Spielraum, um alle Patienten so zu versorgen, wie es notwendig wäre. Hier kann die Apotheke Entlastung in vielen Bereichen anbieten und sogar Kosten einsparen. Eine Vergütung dieser Leistung rechnet sich durch weniger kranke Patienten auch für jede Krankenkasse.

 

Omas bestes Hausmittel war …?

Vollwerth: … die guten alten Wadenwickel

 

Während weite Teile der Bevölkerung Homöopathie sehr gerne in Anspruch nehmen, steht die Wissenschaft der Homöopathie tendenziell skeptisch gegenüber. Halten Sie Homöopathie-Forschung für sinnvoll?

Vollwerth: Wer mit Homöopathie Erfolg hat, wird sicher immer wieder gerne darauf zurückkommen. Ich halte die Forschung vor allem für Skeptiker sehr wichtig. Dennoch wird Forschung allein keinen Skeptiker überzeugen. Die persönliche Erfahrung ist das Wichtigste.

 

Schon seit mehreren Tagen fühlen Sie sich schlapp. Sie spüren, ein bisschen fehlt die Energie. Was tun Sie?

Vollwerth: Ich verwende gerne Zink in Kombination mit Vitamin C, versuche länger zu schlafen und weniger zu arbeiten …

 

Starke Stimmen für die Integrative Medizin
Starke Stimmen für die Integrative Medizin
Für ein gesundes Miteinander!
zu den Interviews
Die deutsche Forschungslandschaft Medizin: Was ist verbesserungswürdig?

Vollwerth: Ich wünsche mir mehr Studien zur Komplementärmedizin und bin froh, dass sich die Carstens-Stiftung : Natur und Medizin hier einsetzt.

   

Welche drei Attribute beschreiben das optimale Arzt-Patienten-Verhältnis? 

Vollwerth: Auf Augenhöhe, ehrlich, frei von Angst

 

Evidenzbasierte Medizin mit ihrer Forderung nach randomisierten, kontrollierten, doppelblinden Studien und viele Verfahren der Komplementärmedizin stehen ja sozusagen auf dem Kriegsfuß. Haben Sie einen Lösungsvorschlag?

Vollwerth: Um Komplementärmedizin zu bewerten, müssen Studien andere Bedingungen zu Grunde gelegt werden. Das Raster der Schulmedizin greift hier nicht.

 

Welche Maßnahme reißt Sie aus dem Stimmungstief?

Vollwerth: Ausflüge mit meiner Familie!

 

Kennen Sie eine humorige Anekdote aus dem Ärztestand oder der Medizinwelt?

Vollwerth: Der Arzt zu seinem Patienten: “Es täte Ihnen gut, wenn Sie nach der Arbeit eine Stunde spazieren gehen würden. Was machen Sie denn beruflich?”
Patient: “Ich bin Briefträger!”

 

Sind Sie Mitglied von Natur und Medizin und wenn ja, warum?

Ich bin schon seit 18 Jahren Mitglied und möchte so helfen, dass Naturheilkunde gefördert und den Menschen zugänglich gemacht wird.

 

Liebe Frau Vollwerth, vielen Dank für das Interview.

Mitglied werden

Werden Sie jetzt Mitglied bei Natur und Medizin e.V. und Teil unserer starken Gemeinschaft für Naturheilkunde.

Jetzt Mitglied werden

Sabine Vollwerth, geboren 1972 in Siegen, studierte Pharmazie in Bonn. Seit mehr als 16 Jahren leitet sie als selbständige Apothekerin die nach ihr benannte Vollwerth-Apotheke in Siegen.

Mit einem ganzheitlichen „vollwertigen“ Apothekenkonzept ist sie nicht nur Ansprechpartnerin für erkrankte Menschen, sondern auch für Gesunde, die ihre Gesundheit aktiv erhalten wollen. Neben dem bekannten Sortiment einer Apotheke fließen in die Beratung auch Mittel aus dem Bereich der Homöopathie, Aromatherapie, Mikronährstoffe, Bachblüten und Spagyrik ein.

»Ich folge damit dem Wunsch vieler Patienten, Krankheiten mit natürlichen Medikamenten und wenig Nebenwirkungen zu behandeln. Als Mutter von zwei Kindern weiß ich, dass erst durch das Zusammenspiel von Schulmedizin und Naturheilkunde der Körper bei Krankheiten oder Beschwerden wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Mein großes Interesse an Homöopathie und Naturheilkunde führte dazu, dass ich 1999 »Natur und Medizin« beigetreten bin.«