Nature-based Therapies
Blue and Green Spaces
Förderprogramm der Karl und Veronica Carstens-Stiftung
Die Karl und Veronica Carstens-Stiftung stellt im Rahmen eines Sonderprogramms Fördermittel bereit, um die Anwendung naturbasierter Therapien weiter wissenschaftlich zu analysieren.
Herausforderung
Eine zunehmende Anzahl wissenschaftlicher Studien der letzten Jahre erbrachte Hinweise, dass Naturräume und Naturerleben günstige Wirkungen auf die menschliche Gesundheit, sowohl im Sinne der Prävention als auch der Therapie, haben können. (1) Im englischsprachigen Raum wird in diesem Zusammenhang von „Nature-based Therapies“ gesprochen. Nature-based Therapies beinhalten Aufenthalte oder Aktivitäten in Naturräumen wie Wäldern, Parks und Gärten oder auch die naturnahe Umgestaltung von Wohn- und Sozialräumen, insbesondere auch in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Des Weiteren haben sich die Begriffe Green Spaces für grünflächenbetonte Naturräume und Blue Spaces für Seen, Flüsse und Meereslandschaften etabliert.
Medizinisch von besonderem Interesse sind die potenziellen Wirkungen naturbasierter Interventionen auf die Prävention und Therapie chronischer Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Depression, Herzkreislauferkrankungen, immunvermittelte Erkrankungen sowie auf Stress- und Erschöpfungssyndrome.
Programm
Mit ihrem Förderprogramm will die Carstens-Stiftung Forschung anregen, welche die präventiven und therapeutischen Wirkungen von Naturräumen und naturnahen Interventionen auf die mentale und körperliche Gesundheit im Hinblick auf chronische Erkrankungen untersucht.
Exemplarische Forschungsfelder sind kontrollierte Interventionsstudien zur Wirksamkeit von Naturräumen, Beobachtungsstudien zum Zusammenhang von Natur und physischer und psychischer Gesundheit, sowie Studien zu den neurobiologischen Grundlagen und Mechanismen der Gesundheitswirkungen von Naturräumen. Entsprechend können klinische oder auch grundlagenwissenschaftliche Studienprojekte eingereicht werden.
Die Carstens-Stiftung stellt für dieses Programm insgesamt 800.000 Euro zur Verfügung. Für Einzelprojekte können bis zu 400.000 Euro beantragt werden.
Antragstellung und Fristen
Antragsberechtigt sind Wissenschaftler*innen, die an universitären oder außeruniversitären gemeinnützigen Forschungsinstituten in Deutschland tätig sind. Interesse an komplementärmedizinischen und integrativen Verfahren werden vorausgesetzt und sollten sich im beantragten Projekt widerspiegeln. Die Stiftung übernimmt keine Overheadkosten (indirekte Kosten, die nicht einem einzelnen Bereich zugeordnet werden können). Eingehende Anträge werden extern begutachtet.
Das Verfahren erfolgt zweistufig
Stufe 1: Konzeptskizze
Die Skizze von maximal fünf Seiten ist an keine besondere Form gebunden. Sie sollte
- die Zielsetzung des Gesamtkonzepts erläutern
- das geplante Forschungsvorhaben und seine Bedeutung beschreiben
- Innovationspotenzial und Zugewinn für die Komplementäre und Integrative Medizin darlegen
Der Konzeptskizze sind folgende Anlagen hinzuzufügen:
- einseitige Zusammenfassung
- wissenschaftlicher Lebenslauf der antragstellenden Person mit Publikationsliste
- Budget- und Meilensteinplan
Die Mitglieder des Vorstandes der Carstens-Stiftung wählen unter den eingegangenen Konzeptskizzen eine Shortlist aus, deren Verfasser*Innen gebeten werden, einen entscheidungsreifen Antrag an die Stiftung zu richten.
Stufe 2: Antrag
Der endgültige Antrag ist im Hinblick auf die Zielsetzung des Gesamtkonzepts und der geplanten Maßnahmen zu präzisieren.
Die begutachtungsfähigen Antragsskizzen der Auswahlstufe I sind per E-Mail komplett als eine pdf-Datei ohne Passwortschutz bzw. ohne Zugriffsbeschränkungen hinsichtlich Lesen, Kopieren und Drucken bis zum 20.09.2023 einzureichen an:
Karl und Veronica Carstens-Stiftung
Am Deimelsberg 36, 45276 Essen
foerderung@carstens-stiftung.LÖSCHEN.de
Literatur
1) Nguyen P-Y et al: Effect of nature prescriptions on cardiometabolic and mental health, and physical activity: a systematic review. Lancet Planet Health 2023; 7: e313–28. Link