Pflanzen gehen zu Herzen
Phytotherapie: Amerikanische Forscher haben eine Einschätzung vorgenommen, welche pflanzlichen Arzneimittel mit Herz-Kreislauf-Medikamenten interagieren.
Pflanzliche Arzneimittel gelten als besonders nebenwirkungsarm. Von Interaktionen mit anderen Therapieverfahren oder Medikamenten ist in der Regel nichts bekannt. Amerikanische Forscher haben nun die Literatur gesichtet und eine erste Einschätzung vorgenommen, welche pflanzlichen Arzneimittel mit Herz-Kreislauf-Medikamenten interagieren (1).
Natürlich herzgesund
Die Krankheit verstehen und an einem herzgesunden Lebensstil arbeiten; mit zahlreichen Tipps und Anleitungen
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Andreas Michalsen · Anna Paul
ISBN: 978-3-96562-063-6
Erscheinungsjahr: 2022, 2. Aufl.
17,00 EUR
Zum Shop »Sie fanden eine Vielzahl von Befunden, z.B. Knoblauch - erhöhte Blutungsgefahr bei gleichzeitiger Einnahme von Warfarin oder anderen Antikoagulantien; Weißdorn - Wirkungsverstärkung von Glykosiden, Nitraten und Digitalis; Grüntee - mindert die Wirkung von Warfarin; Pampelmuse - verstärkt die Wirkung von Statinen, Kalziumkanalblockern oder Cyclosporinen; Ginkgo - erhöhte Blutungsgefahr bei Einnahme von Warfarin, Aspirin, und Cox-2-Hemmern; Ginseng - Blutdruckerhöhung, vermindert die Effekte von Warfarin; Johanniskraut - Blutdruckerhöung bei Verwendung von Monoaminoxidasehemmern, vermindert Digoxin-Konzentrationen.
Einschätzung
Die Forschung steht hier sicherlich am Anfang und die Ergebnisse der Autoren, die eindringlich vor der Einnahme von pflanzlichen Medikamenten bei Herzerkrankungen warnen, mögen nicht alle zutreffen bzw. in den Schlussfolgerungen überzogen sein. Sie zeigen jedoch eines: pflanzliche Medikamente sind wirksame Agentien, die natürlich auch unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervorrufen können.
Literatur
Tachjian A et al., Use of Herbal Products and Potential Interactions in Patients With Cardiovascular Diseases. J Am Coll Cardiol, 2010 Abstract
Michèl Gehrke
M.A. Pressesprecher der Karl und Veronica Carstens-Stiftung
Telefon: 0201 56 305 61
E-Mail: m.gehrke@carstens-stiftung.de