Kindliche Kopfschmerzen: Weniger Schmerzmittel durch Entspannungsverfahren
Stressreduktion als präventive Maßnahme ist ein wichtiger Baustein der Kopfschmerztherapie. Welches Entspannungsverfahren durchgeführt wird, ist aber offensichtlich nicht von Bedeutung, so das Ergebnis einer aktuellen Studie mit an primären Kopfschmerzen leidenden Kindern.
Weltweit leidet mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen an wiederkehrenden Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Häufige Folgen sind schulischer Leistungsabfall, emotionaler Stress und sozialer Rückzug. Im Rahmen der Akutbehandlung werden Schmerzmittel wie Triptane und Ibuprofen empfohlen, die jedoch oftmals mit Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit und Schwindel behaftet sind, ebenso wie standardmäßig zur Prävention eingesetzte Wirkstoffe wie Amitriptylin und Topramat. Da Stress als wichtiger Triggerfaktor für das Auftreten von Kopfschmerz- und Migräneattacken gilt, wird zunehmend die regelmäßige Durchführung von Entspannungsübungen zur Stressreduktion empfohlen. Der Einsatz von Entspannungsverfahren wie z.B. Meditation, Biofeedback oder Hypnose zur Prävention von Kopfschmerzen und Migräne wurde zwar in mehreren Studien untersucht, jedoch die Frage, welches der Verfahren erfolgsversprechender ist, wurde bisher nicht geklärt. Niederländische Forscher initiierten aus diesem Grund eine multizentrische Studie, die mehrere Entspannungsverfahren zur Senkung der Kopfschmerzhäufigkeit bei Kindern und Jugendlichen mit wiederkehrenden Beschwerden verglich. [1]
Kopfschmerzen von Kindern
Ein Konzept zur Ernährungsumstellung, das zur Reduktion der Schmerzattacken beträgt
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Sieben einfache Übungen als Basisprogramm speziell für Einsteiger auch ohne Vorkenntnisse
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Zum Shop »Einschätzung
Eine wesentliche Aussage der vorliegenden Studie besteht in der Erkenntnis, dass sich Hypnose, Meditation und progressive Muskelentspannung als stressreduzierende Maßnahmen bzgl. der Einsparung nebenwirkungsbehafteter Medikamente sowie einem verbesserten Umgang mit dem chronischen Kopfschmerz als gleichermaßen geeignet erweisen. Man könnte somit Kindern und Jugendlichen mit wiederkehrender Kopfschmerzproblematik die regelmäßige Ausübung eines individuell bevorzugten Entspannungsverfahrens empfehlen. Interessant wäre für zukünftige Untersuchungen, inwiefern betroffene Kinder bereit wären, die Entspannungsübungen auch über einen weitaus längeren Zeitraum auszuüben. Weitere Studien auf dieser Ebene sollten außerdem beachten, dass die Therapieangebote zwecks Zeiteinsparung direkt im Studienzentrum selbst angeboten werden; in der vorliegenden Studie brachen viele Studienteilnehmer wegen zeitaufwändiger Anreise die Teilnahme ab. Außerdem wäre die Integration einer sich von den Interventionen deutlich unterscheidenden Kontrolle wie z.B. einer Bewegungs- oder Musiktherapie sinnvoller, um im Vergleich potenzielle Vorteile von Entspannungsverfahren gegenüber anderen Verfahren zur Stressreduktion zu veranschaulichen.
Literatur
1) Jong MC, Boers I, Wietmarschen HA van, Tromp E, Busari JO, Wennekes R, Snoeck I, Bekhof J, Vlieger AM. Hypnotherapy or transcendental meditation versus progressive muscle relaxation exercises in the treatment of children with primary headaches: a multi-centre, pragmatic, randomised clinical study. Eur J Pediatr 2019; 178: 147-154 Abstract