Gebärmutterhalsentzündung natürlich behandeln?
Studie untersucht naturheilkundliche Arzneimittel bei Zervizitis
Zervizitis bezeichnet eine Entzündung des Gebärmutterhalses und wird durch Bakterien hervorgerufen. Zu den Symptomen zählen unter anderem Schmerzen beim Wasserlassen, Ausfluss, Jucken und Brennen. Können naturheilkundliche Arzneien den Patientinnen helfen?
Gebärmutterhalsentzündungen und Epitheldefekte am vorderen Ende des Gebärmutterhalses (Portioerosion oder Erosio vera) bedingen sich oft gegenseitig. Eine indische Studie (1) mit 45 Frauen untersuchte nun die Wirksamkeit einer Kombination aus naturheilkundlichen Arzneimitteln auf Basis der klassisch arabischen Medizin (Unani).
Die Patientinnen wurden zufällig auf eine Behandlungsgruppe und eine Placebogruppe aufgeteilt. Die Patientinnen aus der Behandlungsgruppe nahmen neun Wochen lang Kapseln von Sphaeranthus indicus (aus der Familie der Korbblütler [Asteraceae oder Compositae]) ein. Zusätzlich erfolgte eine intravaginale Behandlung mit einer Creme aus Henna (Lawsonia inermis) und Bleioxid. Die Placebogruppe erhielt eine entsprechende Behandlung.
Acht Patientinnen der Behandlungsgruppe wurden nach der Behandlung als vollständig geheilt gewertet (Behebung des Epitheldefekts und Abwesenheit von Entzündungserscheinungen). In der Placebogruppe gab es keine kompletten Behandlungserfolge.
Einschätzung:
Da dies eine einfach verblindete Studie war, in der die Verbesserungen weitgehend subjektiv gemessen wurden, sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen, zumal die Art der zufälligen Verteilung der Patientinnen (Randomisierung) nicht ganz korrekt durchgeführt worden und die Studienbeschreibung dürftig ist. Bedenklich erscheint auch die potentiell toxische Anwendung des Bleioxids. Einige der Schwächen werden diskutiert.
Literatur zu »Gebärmutterhalsentzündung natürlich behandeln?«
Shabana Hashmi, Wajeeha Begum, Arshiya Sultana. Efficacy of Sphaeranthus indicus and cream of Lawsonia inermis in cervical erosion with cervicitis. European Journal of Integrative Medicine 2011, Vol. 3(3), pp. e183-e188 Abstract