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älterer Herr mit Demenz

Vitamin B12 gegen Alzheimer

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Demenz Vitamine Integrative Medizin

Eine neue Studie der Universität des Saarlandes und der SRH Hochschule für Gesundheit in Gera liefert weitere Indizien dafür, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-B12-Spiegel und einer Alzheimer-Erkrankung gibt.
Die Studienergebnisse, die noch durch klinische Untersuchungen bestätigt werden müssen, legen nahe, dass Vitamin B12 offenbar eine Mehrfachwirkung auf Mechanismen hat, die bei der Entstehung der Alzheimer-Erkrankung eine wichtige Rolle spielen.

Vitamin B12 - unverzichtbar für zahlreiche Stoffwechselvorgänge

Vitamin B12 ist an zahlreichen wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt, die z.B. zur Blutbildung, Zellteilung oder auch zur Weiterleitung von Nervenimpulsen beitragen. Mit zunehmendem Alter, nach Darmerkrankungen oder -operationen oder auch ernährungsbedingt steigt das Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel.

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Experimente an Zellkulturen decken Zusammenhänge auf

Schon frühere Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-B12-Mangel und dem Risiko, an Alzheimer zu erkranken, gibt. Die berühmten Plaques, die kennzeichnend für die Alzheimer-Erkrankung sind, bestehen aus einer Anhäufung spezieller Eiweißmoleküle (Amyloid-β) im Gehirn, die entweder auf einen vermehrten Auf- bzw. einen verminderten Abbau dieser Eiweißmoleküle zurückzuführen sind, ein Stoffwechselprozess, der an oder in der Zellmembran stattfindet. Die Zellmembran ist eine zum großen Teil aus Fetten bestehende Hülle, und es hat sich gezeigt, dass das Alzheimer-Risiko durch Manipulation der Fette sowohl positiv als auch negativ beeinflusst werden kann.

Die Fettzusammensetzung der Zellmembran wird durch Plasmalogene geschützt, die gleichzeitig die Bildung von Amyloid-β hemmen. Plasmalogene sind besonders empfindlich gegenüber freien Radikalen und oxidativem Stress, der wiederum bei Alzheimer durch das vermehrte Auftreten von Amyloid-β erhöht ist. Gleichzeitig sind Plasmalogene bei Alzheimer-Betroffenen stark reduziert, so dass es zu einem Teufelskreis kommt: Ein reduzierter Plasmalogenspiegel führt zu einer erhöhten Produktion von Amyloid-β-Eiweißmolekülen, die wiederum durch oxidativen Stress die Plasmalogene zerstören, so dass es wiederum zu einer erhöhten Produktion von Amyloid-β kommt.

In Experimenten an Zellkulturen konnte gezeigt werden, dass Vitamin B12 einen günstigen Einfluss auf den Plasmalogen-Spiegel hat, indem es gegen oxidativen Stress und positiv auf die Entgiftung der Zelle wirkt. Das Vitamin scheint also eine Mehrfachwirkung auf Mechanismen zu haben, die bei der Alzheimer-Erkrankung eine wichtige Rolle spielen.

Einschätzung

Fazit der Studie, deren Ergebnisse noch durch klinische Untersuchungen bestätigt werden müssen, ist laut Prof. Dr. habil. Marcus Grimm und seinen Kolleg*innen von der Universität des Saarlandes, dass Personen mit einem Vitamin-B12-Mangel eventuell ein erhöhtes Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken und folgerichtig den Vitamin-Status überprüfen und gegebenenfalls durch eine entsprechende Ernährung oder Zugabe von Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen sollten.

 

Literatur zur Studie

1) Theiss EL, Griebsch LV, Lauer AA, Janitschke D, Erhardt VKJ, Haas EC, Kuppler KN, Radermacher J, Walzer O, Portius D, Grimm HS, Hartmann T, Grimm MOW. Vitamin B12 Attenuates Changes in Phospholipid Levels Related to Oxidative Stress in SH-SY5Y Cells. Cells. 2022; 11(16):2574. Link

Ines Bergfort
Ines Bergfort

Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0201 56 305 22