Komplementäre und
Integrative Medizin
Zum Hauptinhalt springen Zum Seiten-Footer springen
Selleriesamen gegen Parkinson
Studien kurz und knapp

Selleriesamen gegen Parkinson

Von Rainer Lüdtke

Phytotherapie

Phytotherapie

Tier- und Zellversuche zeigen, dass ein aus Selleriesamen gewonnenes Produkt möglicherweise Parkinson-Symptome lindern kann.

D1-3-n-Butylphthalid ist ein Molekül, dessen Namen man sich nicht unbedingt merken muss. Vielleicht aber sein medizinisches Potenzial. Es handelt sich nämlich um ein Antioxidans, das seit fast 10 Jahren in China für die Behandlung von Schlaganfällen zugelassen ist. Gewonnen wird es als Extrakt aus Selleriesamen.

Wie chinesische Forscher nun berichten, könnten nicht nur Schlaganfall-, sondern auch Parkinsonpatienten von den Wirkungen des Selleriesamens profitieren. In verschiedenen Laborversuchen konnte nachgewiesen werden, dass eine Vorbehandlung mit D1-3-n-Butylphthalid vor Zellschädigungen (nach Zugabe von Rotenon) schützt, wie sie ähnlich auch bei Parkinson-Erkrankungen vorkommen. Ähnliches zeigte sich auch in Tierversuchen an Ratten, wo eine Behandlung mit dem Molekül Parkinson-typische Verhaltensweisen deutlich abmilderte.

Einschätzung:
Die Studie nährt die Hoffnung, eine auf naturheilkundlichen Erfahrungen basierende Therapie gegen die Parkinsonsche Krankheit zu entwickeln. Da sowohl die Samenextrakte als auch das D1-3-n-Butylphthalid seit Jahren auf dem Markt sind, besteht zudem die berechtigte Hoffnung, dass diese Therapie relativ nebenwirkungsarm ist.
Achtung: Vor einer Selbstmedikation mit Selleriesamen ist abzuraten. Bei D1-3-n-Butylphthalid handelt es sich um ein pharmazeutisches Produkt, das zwar ursprünglich aus Selleriesamen extrahiert wurde, dann aber weiter verändert wurde und auch nicht als Substanzgemisch gegeben wird.


Xiong N, Huang J, Chen C, Zhao Y, Zhang Z, Jia M, Zhang Z, Hou L, Yang H, Cao X, Liang Z, Zhang Y, Sun S, Lin Z, Wang T. Dl-3-n-butylphthalide, a natural antioxidant, protects dopamine neurons in rotenone models for Parkinson's disease. Neurobiol Aging 2011; doi:10.1016/j.neurobiolaging.2011.03.007 Abstract