Komplementäre und
Integrative Medizin
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Holzschuh-Preis-Verleihung 2019
Integrative Medizin: News

Holzschuh-Preis 2019 verliehen und für 2020 ausgeschrieben

Von Redaktion Carstens-Stiftung

Komplementärmedizin

Preiswürdige Studie bestätigt: Brustkrebspatientinnen profitieren maßgeblich von einem integrativen Beratungs- und Therapieangebot – weshalb dieses verstärkt in die reguläre klinische Versorgung integriert werden sollte.

Viele Patientinnen und Patienten wünschen sich eine integrative Medizin, die konventionelle Medizin und Verfahren der Komplementärmedizin verbindet. So ist auch die Nachfrage nach einer integrativmedizinischen Behandlung von Krebserkrankungen groß; insbesondere bei Brustkrebs wünschen sich bis zu 90 % aller Betroffenen ein solches Angebot. Gleichwohl gibt es ein solches integratives Angebot nur an wenigen deutschen Kliniken und ist ansonsten sehr uneinheitlich und nicht routinemäßig in die alltägliche klinische Versorgung integriert.

Das Universitäts-Brustzentrum Franken bietet seit Juni 2014 eine standardisierte Sprechstunde für Integrative Medizin an. Mit Hilfe eines umfangreichen Fragebogens und einer interdisziplinären Fallkonferenz wird für jede Patientin ein individueller Behandlungsplan aufgestellt, der aus der Vielzahl naturheilkundlicher Methoden schöpft, u.a. Lebensstilregulation, Bewegungstherapie, Hydrotherapie, Phytotherapie, Ernährungstherapie. Dieser Behandlungsplan wird in einem zweiten Gespräch mit den Patientinnen ausführlich erörtert. Die Umsetzung erfolgt auf Eigeninitiative, die Anwendungen werden selbstständig zu Hause durchgeführt.

Die Arbeitsgruppe um Priv. Doz. Dr. med. Carolin C. Hack evaluierte dieses Angebot im Rahmen einer retrospektiven, monozentrischen Querschnittsstudie. Im Zeitraum von 15 Monaten (Jan 2015- März 2016) wurden die Daten von insgesamt 75 Patientinnen erhoben und ausgewertet. Dafür wurden die Ergebnisse des ersten Fragebogens mit einer Follow-up-Befragung nach frühestens zwei Monaten verglichen. Darin wurden die Patientinnen gebeten, zu beurteilen, inwieweit sich die Beschwerden, Nebenwirkungen der konventionellen Therapie und die Lebensqualität durch die integrativen Angebote geändert haben.

Und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Mehr als 80 Prozent, also 4 von 5 Patientinnen erzielten eine Verbesserung der Lebensqualität. Knapp drei Viertel der Befragten berichteten von einer Linderung der Nebenwirkungen der konventionellen Therapie und einer subjektiven Verringerung der Symptome der Krebserkrankung.

"Aufgrund der Ergebnisse unserer Studie kann ich feststellen", so die Preisträgerin Dr. Hack, "dass sich die Lebensqualität und die Nebenwirkungen von Brustkrebspatientinnen mit der Integrativen Medizin deutlich verbessert haben." Und sie ergänzt: "Dies ist möglicherweise auch auf andere Gebiete der Onkologie übertragbar."

Da der Umsetzung eines integrativen Angebotes an einem zertifizierten Brustzentrum eine hohe gesellschaftliche Bedeutung zukommt, verdient die Arbeit hohe Anerkennung. "Die Daten weisen darauf hin, dass die integrative Onkologie zukünftig als ein Angebot in der Routineversorgung von Mammakarzinompatientinnen auch von sonst konventionell arbeitenden Kliniken inkludiert werden kann", ergänzt Prof. Dr. Harald Matthes die Begründung der Jury.

 

Auf dem Bild: Ragnar Watteroth (Stiftung, l.), Jens Timm (Bürgermeister von Karlsbad, 2.v.r.) und Bernd Künzler (Stiftung, r.)  gratulieren der Preisträgerin Carolin Hack (Foto: Holzschuh-Stiftung)

Ausschreibung des Holzschuh-Preises für Komplementärmedizin 2020

Auch 2020 vergibt die Karl und Hilde Holzschuh-Stiftung den mit 5.000 € dotierten Holzschuh-Preis für Komplementärmedizin. Eingereicht werden können Arbeiten, die sich in besonderem Maße Themen und Fragestellungen aus dem Bereich Naturheilkunde und Komplementärmedizin widmen.

Es werden nur Arbeiten angenommen, die im Zeitraum 2017 bis 2019 einer Universität vorgelegt wurden oder werden oder in einer Fachzeitschrift publiziert oder zur Publikation angenommen wurden. Zugelassen sind nur Personen oder Institutionen mit Sitz in Deutschland. Die Arbeit soll (bei einer Schriftgröße von z.B. Arial 11) maximal 10 Seiten plus ggf. Literaturverzeichnis nicht überschreiten. Die Arbeit ist digital (sonst in 6-facher Ausfertigung) einzureichen bis 31. März 2020.

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine unabhängige, von der Hufelandgesellschaft und der Holzschuh-Stiftung zusammengestellte Jury. Bewertet werden dabei unter anderem das Studiendesign und die Qualität der Ergebnisse sowie die Relevanz für die Komplementärmedizin. Der Beschluss der Jury ist unanfechtbar. Der Rechtsweg bleibt ausgeschlossen.

Bewerbungskriterien und weitere Informationen zum Preis finden Sie unter www.hufelandgesellschaft.de/holzschuhpreis.html

Für Rückfragen: Marion Laube, Tel. 030 28099320, E-Mail: info@hufelandgesellschaft.LÖSCHEN.de

Quelle: Hufelandgesellschaft