
Fußreflexzonenmassage zur Linderung postoperativer Schmerzen
Nach einer Gebärmutterentfernung wurden sowohl die Schmerzen als auch die Angst der Patientinnen durch eine Reflexzonentherapie erfolgreich herabgesetzt, so das Ergebnis einer randomisierten klinischen Studie.
Die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) ist auch nach dem Abebben der großen Welle in den 1970-er und 1980-er Jahren noch einer der häufigsten operativen Eingriffe in der Gynäkologie. Für viele Frauen ist dies die einzige Möglichkeit, von den wiederkehrenden bzw. chronischen Beschwerden durch gutartige Uterusgeschwülste (Myome/Fibroide) und starke Blutungen (Menorrhagie) erlöst zu werden. Schmerzen, aber auch psychische Beschwerden wie Angst und depressive Verstimmungen aufgrund des massiven Eingriffes in die Weiblichkeit stellen sich oftmals in der postoperativen Phase ein. Die konventionelle Behandlung mit Schmerzmitteln ist nicht immer zufriedenstellend oder kann zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Daher ist eine komplementäre, nicht-pharmakologische Schmerztherapie in diesen Fällen wünschenswert.
Die Fußreflexzonenmassage ist ein jahrtausendealtes Behandlungsverfahren, das bereits im alten Ägypten und China praktiziert wurde und in der Neuzeit von verschiedenen Personen methodisch weiterentwickelt wurde. Seine schmerzlindernde Wirkung ist durch klinische Untersuchungen belegt, darunter auch in Studien zu postoperativen Schmerzen. Gleichzeitig ist diese spezielle manuelle Therapie für ihre entspannende und damit angstlösende Wirkung bekannt.
Wechseljahresbeschwerden
Sanfte Anwendungen zur Begleitung des Übergangs
Sanfte Anwendungen zur Begleitung des Übergangs
Ingrid Gerhard · Annette Kerckhoff
ISBN: 978-3-945150-91-7
Erscheinungsjahr: 2019
6,90 EUR
Zum Shop »Sowohl die Schmerzintensität als auch die empfundene Angst wurden von den Frauen nach der Reflexzonenmassage im Vergleich zum Ausgangswert und im Vergleich zu den entsprechenden Messwerten der Kontrollgruppe signifikant niedriger eingestuft. Der Tagesverbrauch an Schmerzmitteln war dementsprechend in der Kontrollgruppe signifikant höher als in der Massagegruppe.
Einschätzung
Eine Fußreflexzonenmassage in Ergänzung zur konventionellen Schmerzbehandlung nach einer Hysterektomie konnte in der vorliegenden Studie den Analgetika-Verbrauch in der postoperativen Phase deutlich verringern und sowohl die Schmerzintensität als auch die Angst der Patientinnen effektiv lindern. Somit könnte diese manuelle Therapie ein integratives Pflegekonzept sinnvoll ergänzen. Der zeitliche und damit verbundene Kostenaufwand könnte durch eine Einsparung an Schmerzmitteln und weiterer Medikamente zur Behandlung von Analgetika-induzierten Nebenwirkungen ausgeglichen werden. Diese ökonomische Betrachtung gehörte in der vorliegenden Studie jedoch nicht zur eingangs gesetzten Fragestellung.
Literatur
Öztürk R, Sevil Ü, Sargin A, Yücebilgin MS. The effect of reflexology on anxiety and pain in patients after abdominal hysterectomy: A randomised controlled trial. Complement Ther Med 2018; 36: 107-112. Abstract