Das Geheimnis der Teufelskralle
Wie stoppt die Pflanze den Schmerz?
Die Afrikanische Teufelskralle lindert Schmerzen und Entzündungen. Sie eignet sich daher besonders für die Behandlung von Gelenkschmerzen, wie Arthrose. Eine neue Studie versucht jetzt, den Wirkmechanismus der Pflanze zu entschlüsseln.
Zahlreiche Studien und Übersichtsartikel haben sich mit der Wirksamkeit von Teufelskralle-Extrakten (Harpagophytum procumbens) bei der Behandlung von entzündungsbedingten Schmerzen des Bewegungsapparates befasst. Selbst die Europäische Arzneimittelagentur (EMEA = European Medicines Agency) hat Teufelskralle-Extrakte 2008 positiv bewertet, wenn auch die Stellungnahme von 2009 die Wirksamkeit noch nicht als klinisch gesichert ausweist. Eine neue Studie untersucht nun, auf welche Weise Teufelskralle-Extrakte Entzündungsreaktionen beeinflussen (1).
Immunzellen von Menschen und Mäusen wurden in Abwesenheit oder Gegenwart des Harpagophytum-Extraktes spezifisch gereizt, um eine Entzündung zu simulieren. Dabei bewirkte der Harpagophytum-Extrakt eine deutliche und konzentrationsabhängige Verminderung der Immunantwort auf die Reizung in Mensch- und Mauszellen. Die Freisetzung und Produktion von Eiweißen, die charakteristisch für den Entzündungsvorgang sind, wurde vermindert.
Einschätzung
Die Ergebnisse liefern insgesamt eine plausible Erklärung für den Wirkmechanismus der Teufelskralle. Es wurde dabei ein Medikament der Firma Pascoe untersucht, das in Tablettenform vorliegt. Ob die orale Einnahme von Teufelskralle-Extrakt nach der Passage des Magens wirklich noch wirksam ist, bleibt allerdings weiterhin offen. Diese Frage kann nicht durch diese Laborversuche an Zellen geklärt werden, lag aber auch nicht im Fokus dieser Studie.
Literatur zu »Das Geheimnis der Teufelskralle«
Fiebich BL, Muñoz E, Rose T, Weiss G, McGregor GP. Molecular Targets of the Antiinflammatory Harpagophytum procumbens (Devil's claw): Inhibition of TNFα and COX-2 Gene Expression by Preventing Activation of AP-1. Phytother Res. 2011 Nov 10. Abstract