Komplementäre und
Integrative Medizin
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Caroline Klatte: Die Medizin der Zukunft? Mehr Transparenz, mehr Diskurs!
40 Jahre Karl und Veronica Carstens-Stiftung

Die Medizin der Zukunft? Mehr Transparenz, mehr Diskurs!

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Integrative Medizin Naturheilkunde

Caroline Klatte ist Doktorandin der Carstens-Stiftung und Studentin der Humanmedizin an der Charité. Ihre Dissertation zum Thema intermittierendes Trockenfasten reichte sie im Dezember 2020 ein. Im Herbst steht das zweite Staatsexamen an. Wir sollten genau hinhören, was sie zu einer Medizin der Zukunft zu sagen hat.

Welches war Ihr eindrücklichstes Erlebnis im Rahmen Ihrer Förderprojekte?

Ich wurde von der Carstens-Stiftung anlässlich meines Promotionsvorhabens gefördert. Grundlage meiner Forschungsarbeit war eine klinische Studie zu den Auswirkungen von intermittierendem, religiösem Trockenfasten auf den Flüssigkeitshaushalt. Da ich erstmals an einer Studie mitgewirkt habe und neu im Bereich der Forschung war, sind mir mehrere Erfahrungen nachhaltig in Erinnerung geblieben. Hierzu gehört die große Teilnahmebereitschaft bei unseren Probanden und Probandinnen, die besonderen Begegnungen im Forschungsteam der Naturheilkunde, die schon von Beginn an auf Augenhöhe stattfanden und von Offenheit und Herzlichkeit geprägt waren, sowie der Austausch mit anderen Doktoranden und Doktorandinnen.

Dieser Austausch fand insbesondere im Rahmen von Kolloquien der Carstens-Stiftung statt und war eine große Hilfe, um festzustellen, dass viele Hürden, Blockaden und andere Probleme in jeder guten Arbeit entstehen und viele Lösungen nicht neu erfunden, sondern nur kommuniziert werden müssen. Für diese Zusammentreffen danke ich der Carstens-Stiftung und ganz besonders auch Beate Stock-Schröer.

Die Integrative Medizin ist im Aufwind und wird von der Bevölkerung stark nachgefragt. Ist das ein Erfolg, zu dem Sie mit Unterstützung der Carstens-Stiftung beigetragen haben?

Das hoffe ich, denn im Rahmen der durchgeführten Pilotstudie zum intermittierenden Trockenfasten konnte ich spannende erste Erkenntnisse gewinnen und ich gehe davon aus, dass jeder wissenschaftliche Beleg oder Hinweis auf die Wirkungsweise bestimmter naturheilkundlicher Anwendungen einen Beitrag zum Aufwind der Integrativen Medizin leisten kann. Denn meiner Meinung nach zeigt die vermehrte Nachfrage der Bevölkerung nicht nur, dass ein erhöhtes Interesse an einer ganzheitlichen Medizin besteht, sondern auch an einem stärkeren Mitspracherecht bei medizinischen Belangen.

Während vor einigen Jahren in Deutschland vor allem das paternalistische Modell als Kommunikationsform in der Medizin vorherrschte, indem Ärzte und Ärztinnen in gesundheitlichen Angelegenheiten autoritär entschieden, ist heute die partizipative Entscheidungsfindung gängig. Grundlage hierfür ist sowohl eine gesundheitsbewusste Gesellschaft, die vermehrt Interesse am Verständnis des eigenen Körpers und der Krankheitsentstehung hat, als auch geteilte Informationen und medizinische Evidenz. Wobei Evidenz den erbrachten Nachweis einer Wirksamkeit beschreibt ebenso wie die Nachvollziehbarkeit eines Zusammenhangs. Hierfür ist die Forschung entscheidend, die sich in den letzten Jahren im Bereich der Komplementärmedizin beeindruckend entwickelt hat und das insbesondere durch Mitwirkung der Carstens-Stiftung.

Lassen Sie uns auf die nächsten 40 Jahre schauen: Welche Entwicklung sehen Sie im Bereich der Integrativen Medizin und was muss dafür getan werden? Was bedeutet für Sie eine Medizin der Zukunft? Wie können wir helfen und dazu beitragen?

Die Medizin der Zukunft ist für mich eine ganzheitliche und interdisziplinäre Medizin. Hierfür ist selbstverständlich das weitere Voranbringen der Forschung wesentlich, aber gleichermaßen auch eine verbesserte Kommunikation. Informationen und Erkenntnisse ebenso wie Studien ohne erfolgversprechende Resultate sollten veröffentlicht werden und sowohl für die Wissenschaft als auch die breite Bevölkerung zugänglich sein. Der Austausch zwischen medizinischen Fachgebieten, zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde, aber auch zwischen Forschenden sollte ausgebaut und mithilfe von Plattformen und Netzwerken eine Transparenz geschaffen und Diskurse ermöglicht werden.

Caroline Klatte

ist Doktorandin der Carstens-Stiftung und Studentin der Humanmedizin an der Charité. Ihre Dissertation zum Thema intermittierendes Trockenfasten reichte sie im Dezember 2020 ein. Im Herbst steht das zweite Staatsexamen an.

Damit mehr Menschen ganz selbstverständlich in den Genuss seriöser integrativ-medizinischer Behandlungen kommen können, brauchen wir Ihre Unterstützung.

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