
Würzige Kombination hilft bei Wechseljahresbeschwerden
Eine Kombination aus Gewürzpflanzen wie Ingwer, Safran, Zimt und dem Heilkraut Erd-Burzeldorn konnte in einer vorläufigen Studie die vasomotorischen Symptome postmenopausaler Frauen signifikant reduzieren.
Mit unterschiedlicher Häufigkeit berichten Frauen in der Menopause von mehr oder minder als einschränkend empfundenen Symptomen, die sich auf vasomotorischer, psychischer und organischer Ebene manifestieren können. Die am häufigsten auftretenden Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Kreislaufinstabilität sowie depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen werden konventionell, meist mittels pharmakologischer Maßnahmen wie bspw. der Hormonersatztherapie behandelt. Seit größere Untersuchungen wie die "Women’s Health Initiative Study" und die "Million Women Study" jedoch Zweifel hinsichtlich der Sicherheit dieses Verfahrens gesät haben, setzen immer mehr Frauen mit Wechseljahresbeschwerden ihre Hoffnung auf weniger risikobehaftete Verfahren und komplementärmedizinische Behandlungsansätze. Neben lebensstilmodifizierenden Maßnahmen können sich betroffene Frauen insbesondere seitens pflanzlicher Arzneimittel Hilfe zur Linderung ihrer menopausalen Symptome erhoffen. Darauf deuten bisherige Forschungsergebnisse zu Heilpflanzen wie Traubensilberkerze, Rotklee und Frauenmantel hin.
Wechseljahresbeschwerden
Sanfte Anwendungen zur Begleitung des Übergangs
Sanfte Anwendungen zur Begleitung des Übergangs
Ingrid Gerhard · Annette Kerckhoff
ISBN: 978-3-945150-91-7
Erscheinungsjahr: 2019
6,90 EUR
Zum Shop »Zum Studienende verzeichneten die Wissenschaftler aufgrund der ermittelten Werte im Rahmen des Gesamtscores der Wechseljahresbeschwerden im Vergleich zum Studienbeginn eine signifikante Besserung hinsichtlich Häufigkeit und Intensität der Symptome in der Therapie-Gruppe, während die Werte in der Placebo-Gruppe nahezu gleich blieben. Zudem war zwischen beiden Gruppen zum Studienende ein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Behandlungserfolgs zugunsten des Kombinationspräparats festzustellen. Lediglich die von den Teilnehmerinnen dokumentierten wechseljahresbedingten Urogenitalsymptome (bspw. Blasenschwäche, Reizblase) sowie die Sexualfunktion betreffende Störungen konnten nicht reduziert werden. Generell wurde das pflanzliche Präparat von den Studienteilnehmerinnen gut vertragen.
Einschätzung
Trotz fehlender Effektivität auf der Ebene der Urogenitalsymptome zeigte sich die untersuchte pflanzliche Kombination in der vorliegenden Dreifachblindstudie als erfolgreiche und nebenwirkungsarme medikamentöse Behandlungsoption zur Reduktion menopausaler Beschwerden. Frühere Studien, die die Wirkung einiger der Einzelkomponenten wie Safran (bei Hitzewallungen) und dem bei sexuellen Störungen indizierten Erd-Burzeldorn untersuchten, konnten jedoch nur zum Teil, und zwar für Safran, bestätigt werden. Insofern sind die in dieser Studie gewonnenen Resultate mit Vorsicht zu genießen, zumal die Therapiedauer von vier Wochen zu kurz erscheint, um eine verlässliche Aussage zu den Langzeiteffekten des Präparats machen zu können. Dieser Aspekt sowie die Untersuchung potenzieller synergetischer Mechanismen zwischen den Einzelkomponenten des verwendeten Präparats wären in zukünftigen Studien zu berücksichtigen.
Literatur
1) Taavoni S, Ekbatani NN, Haghani H. Effect of Tribulus terrestris, ginger, saffron, and Cinnamomum on menopausal symptoms: a randomised, placebo-controlled clinical trial. Menopause Rev 2017; 16(1): 19-22 Abstract