Stiftungsprofessur zur Komplementärmedizin
Von 2008 bis 2013 hat die Carstens-Stiftung eine Stiftungsprofessur für Forschung in der Komplementärmedizin/Integrative Medizin am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité gefördert.
Das Projekt an der Berliner Charité
Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Forschung in der Komplementärmedizin/Integrative Medizin am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité.
Ausgangspunkt ist die Inanspruchnahme der Bevölkerung
Über 60 Prozent der Bevölkerung nehmen Angebote der Komplementärmedizin in Anspruch. Dennoch ist nur wenig über deren Wirksamkeit, aber auch deren möglichen Nebenwirkungen bekannt. Mit dem Ziel, dieses Missverhältnis auszugleichen und die Erforschung alternativer Therapieverfahren voranzutreiben, finanziert die Carstens-Stiftung seit 2007 eine Universitätsprofessur an der Berliner Charité, die mit Frau Prof. Dr. Claudia Witt besetzt ist. Über einen Zeitraum von fünf Jahren werden insgesamt 1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Infrastruktur und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Der Standort Berlin wurde bewusst gewählt. Innerhalb der Charité ist die Stiftungsprofessur am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie eingebettet. Dieses Institut kann nicht nur eine mehr als zehnjährige Tradition im Forschungsschwerpunkt Komplementärmedizin aufweisen, sondern hat mit seinen groß angelegten internationalen Studien weltweit Standards in diesem Bereich gesetzt. Dadurch ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Statistikern, Gesundheitsökonomen und Psychologen gewährleistet. Zusätzlich werden vielseitige nationale, aber auch internationale Forschungskontakte mit England, USA, China und Japan gepflegt.
Forschungsschwerpunkte und Ziele
Mit dem Förderprojekt der Carstens-Stiftung ist erstmals in Deutschland Spitzenforschung auf dem Gebiet der Komplementärmedizin im Rahmen einer Professur ermöglicht worden. Ziel ist die wissenschaftliche Untermauerung der Komplementärmedizin und langfristige Sicherung ihrer Therapieverfahren. Anders als an anderen Forschungsstandorten (z. B. Exeter) liegt der Schwerpunkt im Bereich der Primärforschung. Der inhaltliche Fokus liegt auf den in Deutschland häufig angewendeten komplementärmedizinischen Verfahren:
- Naturheilkunde
- Homöopathie
- Chinesische Medizin
Dabei werden die Therapien aus der Komplementärmedizin nach strengen Kriterien der Schulmedizin im Rahmen von klinischen Studien überprüft und der Nutzen für den Patienten nach modernen Maßstäben evaluiert. Die Ergebnisse werden in Buchform (englischsprachig) im KVC Verlag publiziert. Ebenso wird die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses als zentral erachtet. Sie erfolgt während des Studiums im Rahmen von Promotionen und postgraduiert durch eine „Summer School“ zur Forschungsmethodik. Die „Summer School“ dient als international angelegtes Seminar dabei ebenso einem europäischen Networking des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Projektleitung:
> Prof. Dr. Claudia Witt
Forschungsschwerpunkt:
> Komplementärmedizin
Förderzeitraum:
> 2008 bis 2013
Fördervolumen:
> 1.000.000 Euro