
Misteltherapie in der Krebsbehandlung
In zwei aktuellen Studien erwiesen sich die untersuchten Mistelextrakte bei Krebspatienten als gut verträglich.
Subkutan oder intravenös verabreichte Mistelextrakt-Präparate (Misteltherapie in der Krebsbehandlung) im Rahmen der häuslichen oder stationären Krebstherapie erzielten in der Vergangenheit bereits vielversprechende Ergebnisse in der Immunstabilisierung von Krebspatienten und können grundsätzlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität und Linderung der krebs- oder therapiebedingten Symptome beitragen. Dosisabhängig können jedoch Nebenwirkungen wie Fieber, Entzündungsreaktionen an der Einstichstelle und erhöhte Müdigkeit auftreten. Neue Erkenntnisse zur Verträglichkeit von Mistelextrakten liefern zwei Studien unter Berücksichtigung unterschiedlicher Therapiebedingungen.
Die Mistel in der Tumortherapie 5
49 wissenschaftliche Beiträge des siebten Mistelsymposiums
49 wissenschaftliche Beiträge des siebten Mistelsymposiums
ISBN: 978-3-96562-030-8
Erscheinungsjahr: 2020
29,90 EUR
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Ergebnisse des 8. Mistelsymposiums im Jahr 2023 – aktuelle Daten von der Biologie über die Pharmazie und Präklinik bis zu klinischen Studien
Ergebnisse des 8. Mistelsymposiums im Jahr 2023 – aktuelle Daten von der Biologie über die Pharmazie und Präklinik bis zu klinischen Studien
ISBN: 978-3-96562-089-6
Erscheinungsjahr: 2024
30,00 EUR
Zum Shop »Einschätzung
Sowohl in der subkutanen als auch intravenösen Anwendung erwiesen sich die verwendeten Mistelextrakte als nebenwirkungsarme Behandlungsoptionen zur Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten, ohne mit parallel eingesetzten antineoplastischen Therapien zu interagieren. Selbst in hochdosierter Form verursachten Mistelinfusionen keine oder nur leichte unerwünschte Reaktionen. Einschränkend muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass die Wahrscheinlichkeit, unter dem Einsatz von Maximaldosierungen eines Mistelextrakts allergische Reaktionen oder Fieber zu entwickeln, stark erhöht ist. Auch aufgrund der niedrigen Patientenzahl kann keine pauschalisierende Aussage zur Verträglichkeit des verwendeten Mistelextrakts in hochdosierter Form geleistet werden. Beide Studien wurden von dem Hersteller des Kiefernmistelpräparats finanziell unterstützt, was die Frage nach einer potenziellen Beeinflussung der Studienergebnisse aufwirft. Laut Aussagen der Wissenschaftler traf dies allerdings nicht zu. Beide Studien bilden jedoch eine gute Grundlage für weitere Untersuchungen, die ggfs. unter Einbeziehung einer Placebokontrolle auch die Effekte einer Misteltherapie auf den Verlauf des Tumorgeschehens an sich berücksichtigen sollten.
Literatur
1) Pelzer F, Tröger W. Complementary treatment with mistletoe extracts during chemotherapy: safety, neutropenia, fever, and quality of life assessed in a randomized study. J Altern Complement Med 2018; 24(9/10): 954-961 Abstract
2) Huber R, Schlodder D, Effertz C, Rieger S, Tröger W. Safety of intravenously applied mistletoe extract – results from a phase I dose escalation study in patients with advanced cancer. BMC Complement Altern Med 2017; 17: 465 Abstract
Top-Tipp:
Welche Erfahrungen Patienten, Ärzte und Therapeuten bereits mit der Mistel gemacht haben und welche aktuellen Forschungsergebnisse es gibt, wurde bei der Tagung "100 Jahre Zukunft. Die Mistel in der Krebstherapie" am 21.10.2017 in Berlin deutlich. Die ausführliche Dokumentation finden Sie hier.