Komplementäre und
Integrative Medizin
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Carstens-Stiftung: Homöopathie in der Veterinärmedizin: Zeckenvorsorge beim Rind
Studien kurz und knapp

Homöopathie in der Veterinärmedizin: Zeckenvorsorge beim Rind

Von Jürgen Clausen

Homöopathie Veterinärmedizin

Zecken können in der Nutztierhaltung einen großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Kann ein homöopathisches Nosoden-Komplexmittel vorbeugend helfen?

Die Zeckenart Rhipicephalus microplus ist ein Parasit, der in vielen Teilen der Welt auftritt und der viele Nutztierarten wie Rinder, Ziegen und Schafe befällt. Dabei verursacht die Zecke beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden unter anderem als Überträger der Babesiose (Infektionskrankheit mit einzelligen Sporentierchen). In Brasilien wurde jetzt die prophylaktische Wirkung eines homöopathischen Nosoden-Komplexmittels und eines Knoblauchextraktes untersucht (1).

Jeweils 8 Kälber wurden einen Monat lang entweder mit dem homöopathischen Komplexmittel Fator C&MC® oder dem pflanzlichen Präparat Enoxfre-Allium sativum® behandelt. Die Kontrollgruppe blieb unbehandelt. Anschließend wurden Zeckenlarven auf den Tieren ausgesetzt und ihre Entwicklung zu ausgewachsenen Zecken verfolgt. Die Kälber aus der Knoblauchgruppe hatten signifikant weniger Zecken, deren Gewicht außerdem geringer war. Anzahl und Gewicht der Zecken in der Homöopathie-Gruppe unterschieden sich nicht im Vergleich zu den unbehandelten Tieren.

Einschätzung

Knoblauch ist reich an Schwefelverbindungen, die sich bereits in verschiedenen Studien in der Parasitenbekämpfung bewährt haben (2, 3). Diese Erfahrung wird in der vorliegenden Studie bestätigt. Das homöopathische Präparat enthielt keine Sulphur-Potenzen und die Nosodentherapie scheint hier unwirksam zu sein. Die Anzahl der untersuchten Kälber ist allerdings klein und das Design der Studie schlecht gewählt (keine Randomisierung).

Literatur

1. COSTA-JÚNIOR, L. M. and FURLONG, J. (2011), Efficiency of sulphur in garlic extract and non-sulphur homeopathy in the control of the cattle tick Rhipicephalus (Boophilus) microplus. Medical and Veterinary Entomology, 25: 7–11. Abstract

2. Jarial MS.Toxic effect of garlic extracts on the eggs of Aedes aegypti (Diptera: Culicidae): a scanning electron microscopic study. J Med Entomol. 2001 May;38(3):446-50.

3. Wilkinson, P.R. Factors affecting the distribution and abundance of the cattle tick in Australia: observations and hypotheses. Acarologia, 12, 492 – 508.