Komplementäre und
Integrative Medizin
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Carstens-Stiftung: Gar nicht bitter: Schokolade für ein gesundes Herz
Studien kurz und knapp

Gar nicht bitter: Schokolade für ein gesundes Herz

Von Daniela Hacke

Ernährung Herz-Kreislauf

Aber dunkel muss sie sein

Sündhaft gesund und nicht teuer: Bitterschokolade ist gut für die Gefäße. Eine australische Studie untersuchte nun die Langzeiteffekte auf die Herzgesundheit.

Das Interesse der Wissenschaft an den gesundheitsfördernden Effekten von Kakao und Kakaoprodukten wie Schokolade ist groß. Eine systematische Übersichtsarbeit fasst die Ergebnisse der Forschung aus den letzten Jahren zusammen [1].

Danach kann der regelmäßige Verzehr dunkler Schokolade oder Trinkschokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 60 bis 70 Prozent Herzerkrankungen vorbeugen. Die in der Schokolade reichlich enthaltenen Polyphenole sorgen dafür, dass für die Herzgesundheit relevante Parameter wie die Gefäßfunktion, Insulinresistenz, Entzündungsbereitschaft und Enzymaktivität verbessert werden können.

Australische Wissenschaftler analysierten nun das präventive Potenzial sowie die Kosten des täglichen Konsums dunkler Schokolade [2].

Über 2000 Teilnehmer mit metabolischem Syndrom, im Mittel um die 53 Jahre alt, aber ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, wurden in die stochastische Analyse einbezogen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren konnten laut Berechnungen der Wissenschaftler durch den täglichen Konsum von 100 Gramm Bitterschokolade 70 Herzinfarkte ohne Todesfolge und 15 durch Herz-Kreislauf-Leiden verursachte Todesfälle verhindert werden.

Unter der Voraussetzung, dass mindestens 80 Prozent der Teilnehmer sich zum täglichen Genuss dunkler Schokolade bereit erklärten, können sich laut der Studie die jährlichen Kosten von bis zu 40 US-Dollar pro Kopf hinsichtlich der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren lassen.

Einschätzung:

Eine Aufforderung zum ungehemmten Schokoladenkonsum soll diese Studie nicht sein. Denn erstens ist darauf zu achten, dass die täglich genossene Schokolade einen hohen Kakaoanteil hat, und zweitens sollte sie wegen ihrer Hüftgold fördernden Eigenschaften in Maßen und nicht in Massen konsumiert werden.

Allerdings belegt eine andere Studie, dass Naschkatzen mit regelmäßigem Schokoladenkonsum einen niedrigeren BMI (Body-Mass-Index) aufwiesen als solche, die sich nur gelegentlich die süße Sünde genehmigten, dafür aber dann zuviel auf einmal äßen. [3]

Es muss auch erwähnt werden, dass dunkle Schokolade sicherlich nicht die Effekte konventioneller Medikation (z.B. Statine) aufweist, sich dafür aber als nahezu nebenwirkungsfrei erweist.

Patienten mit metabolischem Syndrom sollten die tägliche Nascherei durch regelmäßigen Sport kompensieren, um das Herz fit und die Taille schlank zu halten.

Literatur zu »Gar nicht bitter: Schokolade für ein gesundes Herz«

Hooper L, Kay C, Abdelhamid A, Kroon PA, Cohn JS, Rimm EB, Cassidy A. Effects of chocolate, cocoa, and flavan-3-ols on cardiovascular health. A systematic review and meta-analysis of randomized trials. Am J Clin Nutr 2012; 95: 740-751 Abstract

Zomer E, Owen A, Magliano DJ, Liew D, Reid CM. The effectiveness and cost effectiveness of dark chocolate consumption as prevention therapy in people at hight risk of cardiovascular disease: best case scenario analysis using a Markov model. BMJ 2012; 344: e3657 (doi:101136/bmj.e3657) Abstract

Pressemitteilung: Tel Aviv University, Top off Breakfast with – Chocolate Cake? February 7th, 2012 Abstract