Verbesserte Heilung von Venengeschwüren mit dem Rindenextrakt der Seekiefer
Die orale Einnahme von Pycnogenol® erweist sich als ähnlich wirksam wie eine bewährte Kombination der Flavonoide Diosmin und Hesperidin.
Weltweit leiden circa 30% der Erwachsenen unter chronischer Venenschwäche, Frauen viermal so häufig wie Männer. Eine der unangenehmsten Komplikationen im Zusammenhang mit dieser Gefäßerkrankung ist die Bildung von schlecht heilenden und wiederkehrenden Geschwüren, medizinisch Ulcus cruris, im Volksmund auch als Offenes Bein bezeichnet. Der unter dem Handelsnamen Pycnogenol® bekannte, standardisierte Extrakt der Seekiefer Pinus pinaster hat gemäß früherer klinischer Studien eine antioxidative und antientzündliche Wirkung in der Behandlung chronischer Veneninsuffizienz, ohne schwerwiegende Nebenwirkungen hervorzurufen.
Hausmittel aus aller Welt
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Caroline Contentin El Masri · Annette Kerckhoff
ISBN: 978-3-945150-61-0
Erscheinungsjahr: 2016, 2. Aufl.
15,18 EUR
Zum Shop »In beiden Versuchsgruppen verringerte sich die Größe der Geschwüre deutlich. In der Pycnogenol-Gruppe zeichnete sich dies bereits nach 45 Tagen ab, in der Diosmin/Hesperidin-Gruppe erst nach 60 Tagen. Die statistische Auswertung des Wirkunterschiedes zwischen den beiden Gruppen ergab eine Tendenz zugunsten des Rindenextraktes. Hinsichtlich der Ödembildung in den betroffenen Beinen profitierten beide Versuchsgruppen gleichermaßen; auch hier erreichte der Effekt durch eine Pycnogenol®-Behandlung frühzeitiger statistische Signifikanz (45 Tage im Gegensatz zu 90 Tagen mit Diosmin/Hesperidin).
Einschätzung
Eine begleitende Medikation von Ulcus cruris-Patienten mit dem Rindenextrakt der Seekiefer Pinus pinaster stellt offenbar eine gleichwertige Behandlung zur oralen Verabreichung der Flavonoidkombination Diosmin/Hesperidin dar. Für Patienten, die auf das Flavonoid-Präparat empfindlich reagieren (z.B. mit Unwohlsein, Migräne, Schwindel oder Hautreaktionen), könnte Pycnogenol® eine probate Alternative sein, da unter dieser Behandlung bisher lediglich leichte Verdauungsbeschwerden als unerwünschte Nebenwirkung verzeichnet wurden.
Eindeutige Rückschlüsse lässt die vorliegende Studie jedoch noch nicht zu, da die Probandenzahl durch das Ausscheiden von mehreren Personen für eine statistisch valide Auswertung zu niedrig war. Eine längerfristig angelegte Studie könnte überdies Aufschluss über die Nachhaltigkeit der Behandlung, insbesondere in Hinblick auf die Rezidive geben.