Thymianhonig gegen Mundtrockenheit durch Krebstherapie
In einer Machbarkeitsstudie erwies sich das Bienenprodukt als wirksames und sicheres Mittel, eine durch Strahlentherapie verursachte Xerostomie zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Mundtrockenheit (Xerostomie) ist eine der häufigsten Nebenwirkungen einer Strahlen- oder Chemotherapie gegen Kopf-/Halstumore. Die therapieinduzierte Reduktion der Speichelproduktion kann bis zu 80 % betragen, was das Essen und Schlucken extrem erschwert und dadurch eine Mangelernährung der Betroffenen verursachen kann. Darüber hinaus ist eine trockene Mundhöhle einschließlich des Zahnapparates anfällig für Infektionen und Entzündungen. Eine erfolgreiche Behandlung der Xerostomie wirkt sich somit auf die gesamte Verfassung der Patienten aus.
Krebs und Nebenwirkungen der Therapie
Die konventionelle Krebstherapie sinnvoll ergänzen und deren Nebenwirkungen mildern
Die konventionelle Krebstherapie sinnvoll ergänzen und deren Nebenwirkungen mildern
Annette Kerckhoff · Günther Spahn
ISBN: 978-3-96562-071-1
Erscheinungsjahr: 2022, 4. Aufl.
6,90 EUR
Zum Shop »Sowohl der objektive und subjektive Schweregrad der Xerostomie sowie die damit verbundenen Schmerzen, Geschmacks- und Schluckstörungen wurden durch die Behandlung mit Thymianhonig im Vergleich zur Ausgangssituation und zur Kontrollgruppe signifikant herabgesetzt. Ihre Lebensqualität stuften die Patienten der Honiggruppe entsprechend deutlich höher ein. Unerwünschte Nebenwirkungen traten durch die Mundspülungen nicht auf.
Einschätzung
Das Gold der Bienen, wie Honig auch genannt wird, zeigte in dieser Machbarkeitsstudie eine sehr erfolgreiche Wirkung bei der Behandlung der durch Strahlentherapie ausgelösten Mundtrockenheit von Kopf-/Halstumorpatienten. Die Autoren vermuten, dass die verschiedenen im Honig enthaltenen organischen Säuren wie Ascorbinsäure und Zitronensäure den Speichelfluss anregen. Gleichzeitig hat Honig erwiesenermaßen eine antibakterielle Wirkung, die Infektionen vorbeugt bzw. eindämmt.
In der vorliegenden Studie wurde der auf Zypern häufig genutzte Thymianhonig verwendet. Zwar unterscheiden sich die Honigsorten je nach ihrer geographischen und botanischen Herkunft in ihrer chemischen Zusammensetzung, möglicherweise sind aber auch andere Honigsorten für den Einsatz gegen strahlentherapieinduzierte Xerostomie geeignet. Es wäre also bei der Wahl des Honigs darauf zu achten, dass die aktiven Inhaltsstoffe in ausreichender Menge enthalten sind. Mundspülungen mit Honig könnten somit als einfaches, preisgünstiges, effektives und, sofern keine Allergie gegen Honig besteht, als sicheres Mittel gegen Mundtrockenheit im Zusammenhang mit einer Krebstherapie eingesetzt werden.
Literatur
Charalambous A, Lambrinou E, Katodritis N, Vomvas D, Raftopoulos V, Georgiu M, Paikousis L, Charalambous M. The effectiveness of thyme honey for the management of treatment-induced xerostomia in head and neck cancer patients: A feasibility randomized controlled trial. Eur J Oncol Nurs 2017; 27: 1-8. Abstract