Komplementäre und
Integrative Medizin
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Schmerzen nach Lumbalpunktion
Studien kurz und knapp

Schmerzen nach Lumbalpunktion

Von Michèl Gehrke

Homöopathie Pädiatrie

Klinische Studie im Modellprojekt Homöopathie in der Pädiatrie

Studie zur Untersuchungskomplikationen nach Lumbalpunktion – im Rahmen des Modellprojektes "Homöopathie in der Pädiatrie" am Dr. von Haunerschen Kinderspital in München und an weiteren Standorten.

Angenommen, Ihr Kind hat seit zwei Tagen hohes Fieber, aber weder Husten noch Schnupfen, weder Durchfall noch eine beginnende Kinderkrankheit. Vielleicht klagt es über Kopfschmerzen, vielleicht tut ihm alles weh. Sie wissen einfach nicht mehr weiter, machen sich Sorgen, suchen Hilfe, fahren ins Krankenhaus. Dann ist es durchaus denkbar, dass bei Ihrem Kind eine Lumbalpunktion durchgeführt wird.

Zur Sache

Bei einer Lumbalpunktion wird mit einer speziellen Spritze im Lendenwirbelsäulenbereich Flüssigkeit aus dem Wirbelkanal der Wirbelsäule entnommen. Dabei handelt es sich um die Gehirn-Rückenmarkflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis), in welche Gehirn und Rückenmark zum Schutz eingebettet sind. Die Entnahme des Liquors gibt nicht nur Auskunft über einen möglicherweise erhöhten Liquordruck (der dann ja auch auf das Gehirn drückt), sondern auch über Zucker- und Eiweißgehalt oder Bakterien, beispielsweise über die Erreger einer bakteriellen Gehirnhautentzündung (Meningitis).

5-10% der Kinder, bei denen eine Lumbalpunktion durchgeführt wird, leiden anschließend unter heftigen Rücken- und/oder Kopfschmerzen. Oft ist es schwierig, mithilfe üblicher Schmerzmittel wie Paracetamol etc. eine Linderung zu erreichen. Die Erfahrung zeigt, dass Abwarten, bis der Zustand nach wenigen Tagen besser wird, oft die einzig hilfreiche Strategie ist.

Fallbeispiel

Ein 13 Monate alter Junge schrie heftig in der Folgenacht nach einer Lumbalpunktion und war durch nichts zu beruhigen. Erst die Gabe von Ledum C30 1x3 Glob. (homöopathische Arznei bei Folge von Stichverletzung) und die Auflage von Coldpack an der Einstichstelle lumbal brachte binnen fünf Minuten den ersehnten Erfolg: Das Kind schlief schnell ein.

Zur Studie

Die eindrucksvollen Erfahrungen mit Kindern, denen bei Schmerzen nach einer Lumbalpunktion durch die Homöopathie rasch und nachhaltig geholfen werden kann, führten zu der Überlegung, eine Studie zur homöopathischen Behandlung von Beschwerden nach einer Lumbalpunktion („Postpunktionelles Syndrom (PPS) und homöopathische Therapie“) durchzuführen.

Das Beschwerdebild bietet sich hierfür an, da es sich beim PPS um ein akutes und begrenztes Geschehen handelt, bei dem ein Erfolg der homöopathischen Therapie im Verlauf rasch beurteilbar ist. Außerdem sind die konventionellen Behandlungsmöglichkeiten bislang nicht sonderlich zufriedenstellend, die bisherigen Erfahrungen mit homöopathischen Arzneien beim Postpunktionellen Syndrom dagegen sehr erfreulich.

So wird derzeit eine multizentrische Studie an den Kinderkliniken in München und Frankfurt durchgeführt, die folgende Fragen klären möchte:

> Wie häufig ist das Postpunktionelle Syndrom bei Kindern?
> Welche Faktoren begünstigen ein PPS bei Kindern?
> Wie ist der Verlauf des PPS unter homöopathischer Therapie?
> Wie ist der Verlauf des PPS unter homöopathischer Therapie im Vergleich zur konventionellen Therapie?