Komplementäre und
Integrative Medizin
Zum Hauptinhalt springen Zum Seiten-Footer springen
Eine potente Frucht: der Granatapfel
Studien kurz und knapp

Potente Frucht: der Granatapfel

Von Daniela Hacke

Arthritis Antioxidantien

Der Granatapfel ist nicht nur eine symbolträchtige Frucht, sondern auch reich an Polyphenolen. Welche Vorteile er für Arthritis-Patienten haben kann, untersuchten nun israelische Wissenschaftler.

Der Granatapfel (Punica granatum) ist reich an bioaktiven Substanzen wie Antioxidantien, in erster Linie Polyphenolen, und hat sich bereits in mehreren Studien als potentes Mittel gegen freie Radikale erwiesen.

Ein israelisches Forscher-Team überprüfte jetzt im Rahmen einer Pilot-Studie an einer kleinen Gruppe von acht Arthritis-Patientinnen, welche Effekte ein Granatapfel-Extrakt auf den Verlauf der entzündlichen Gelenkserkrankung hat.

Die Patientinnen waren angehalten, zwei Mal täglich fünf Milliliter des hochkonzentrierten Extrakts vor den Mahlzeiten über einen Zeitraum von drei Wochen einzunehmen. Die Untersuchung des Blutserums zu Studienende ergab, dass die Einnahme des Granatapfel-Extrakts einen positiven Effekt auf den serumspezifischen oxidativen Status hatte.

Bemerkenswert ist jedoch der Rückgang der Anzahl druckschmerzempfindlicher Gelenke um 62 Prozent, trotz nahezu gleichbleibender Effekte hinsichtlich der Schmerzintensität der Erkrankung sowie des Schwellungsgrades der Gelenke.

Einschätzung

Ob Arthritis-Patienten von der Einnahme antioxidativer Substanzen (Vitamine A, C, E und Selen) profitieren können, konnte in vergangenen Studien nicht eindeutig bewiesen werden. Die Hauptproblematik sehen die Wissenschaftler in der Gabe isolierter Inhaltsstoffe, die das komplexe Zusammenspiel von in Früchten und Gemüse enthaltenen Substanzen völlig außer Acht lässt.

Der in dieser Studie verwendete Granatapfel-Extrakt, der aus der ganzen Frucht, inklusive den Kernen, gewonnen wurde, ist hingegen reich an einer Vielzahl bioaktiver Substanzen. Die in dieser vorläufigen Studie erzielten Ergebnisse ermutigen zu weiteren, größeren Studien. Arthritis-Patienten, die ein dreifach erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen haben, profitieren doppelt von dem biblischen Obst. Dem Granatapfel wird nämlich auch eine gefäßschützende Wirkung nachgesagt.

Literatur

Balbir-Gurman A, Fuhrman B, Braun-Moscovici Y, Markovits D, Aviram M. Consumption of pomegranate decreases serum oxidative stress and reduces disease activity in patients with active rheumatoid arthritis: a pilot study. IMAJ 2011; 13: 474-479 Abstract