Meditation oder Sport – was schützt besser vor Atemwegsinfekten?
Weniger Atemwegsinfekte durch Stressreduktion: Eine Studie (MEPARI-2) untersuchte die Auswirkungen von Achtsamkeitsmeditation oder moderatem körperlichem Training auf die stressinduzierte Entwicklung von Infekten der Atemwege.
Infekte der Atemwege, allen voran Erkältungen, Influenza und andere grippale Infekte, führen zu hohen Krankenständen und verursachen mitunter hohe finanzielle Verluste auf der Arbeitgeberseite. Insbesondere für Menschen mit einer erhöhten Stressreagibilität und emotionaler Instabilität sowie einem kontinuierlich stressbehafteten Alltag ist das Risiko erhöht an Atemwegsinfekten zu erkranken. Vor diesem Hintergrund führten Wissenschaftler der Universität Wisconsin zwei Studien durch. Im ersten Schritt werteten sie den Einfluss achtsamkeitsbasierter Meditationsübungen oder eines moderaten Sportprogramms auf die Stresswahrnehmung gesunder Probanden aus. [1] Die zweite, hier vorgestellte Studie konzentrierte sich in Anwendung der Erkenntnisse aus der ersten Studie auf die präventiven Effekte der beiden Maßnahmen hinsichtlich der Entwicklung von Atemwegsinfekten. [2]
Grippe und Infekte
Michael Elies · Annette Kerckhoff
ISBN: 978-3-96562-001-8
Erscheinungsjahr: 2. Aufl. 2019
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Zahlreiche Vorschläge aus der Naturheilkunde, um besser mit dem „ganz alltäglichen Wahnsinn“ umzugehen
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Michael Elies · Annette Kerckhoff
ISBN: 978-3-945150-21-4
Erscheinungsjahr: 2007
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Zum Shop »Einschätzung
Sowohl regelmäßige Achtsamkeitsmeditationsübungen als auch körperliches Training konnten in der vorliegenden Studie im Vergleich mit keiner präventiven Maßnahme die Häufigkeit, Intensität und Dauer von Atemwegsinfekten (moderat) reduzieren. Dabei war eine leichte Tendenz zugunsten der Meditationsgruppe zu beobachten. Allerdings bestand die Studienpopulation aus jüngeren, allgemein weniger infektanfälligen Probanden, die eine Projektion der Studienergebnisse auf weitaus höher infektgefährdete Menschen in der Bevölkerung nicht zulässt. Die positiven Resultate zugunsten der beiden untersuchten präventiven Maßnahmen auf der mentalen Ebene sowie korrelierender Beschwerden und Befindlichkeiten sind jedoch nicht von der Hand zu weisen. Interessant wäre jedoch für zukünftige Studien ein direkter Vergleich mit konventionellen präventiven Verfahren, wie beispielsweise der Grippeimpfung, unter der Prämisse, dass der Fokus der Studie ausschließlich auf die Untersuchung von viralen Grippeerkrankungen verlegt wird. Möglicherweise ließe sich die oft unwirksame und teils belastende Impfmaßnahme durch regelmäßige meditative oder sportliche Übungen vermeiden.
Literatur
1) Goldstein E, Topitzes J, Brown RL, Barrett B. Mediational pathways of meditation and exercise on mental health and perceived stress: a randomized controlled trial. J Health Psychol 2018; epub ahead of print Abstract
2) Barrett B, Hayney MS, Muller D, Rakel D, Brown R, Zgierska AE, Barlow S, Hayer S, Barnet JH, Torres ER, Coe CL. Meditation or exercise for preventing acute respiratory infection (MEPARI-2): a randomized controlled trial. PLOS ONE 2018; 13(6): e0197778 Abstract