Komplementäre und
Integrative Medizin
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Carstens-Stiftung: Entspannter mit Rosenwurz
Studien kurz und knapp

Entspannter mit Rosenwurz

Von Daniela Hacke

Stress Rosenwurz Psyche

Tagtäglicher Stress – auf der Arbeit, zuhause, im sozialen Umfeld – kann zu gravierenden gesundheitlichen Problemen wie Burnout, Depressionen oder Herzproblemen führen. Ein Extrakt aus dem Rosenwurz kann dem Abhilfe schaffen, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Ein hochstandardisierter Extrakt (WS® 1375) des Rosenwurz (Rhodiola rosea), einer Pflanze aus der Familie der Dickblattgewächse, wurde jetzt im Rahmen einer unkontrollierten Studie auf seine Wirksamkeit auf stress-spezifische Symptome getestet. Im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses standen somatische Symptome wie Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, verminderte Lebensfreude, Erregbarkeit und Angstempfindungen sowie das Gefühl der Fremdbestimmtheit (Heteronomie). Im Rahmen der Studie nahmen 101 Patienten im Alter zwischen 30 und 60 Jahren, die die oben genannten Symptome aufwiesen, zweimal täglich je eine Rosenwurz-Tablette (200 Milligramm des Extrakts je Tablette) vor dem Frühstück und vor dem Mittagessen. Während der vierwöchigen Behandlungsphase wurde mit Hilfe von fünf verschiedenen Fragebögen die Entwicklung der patientenbezogenen Symptomatik und des subjektiven psychischen Wohlbefindens erhoben.

Bereits nach drei Tagen konnten die Wissenschaftler erste Verbesserungen hinsichtlich der untersuchten Symptome beobachten. Nach vier Wochen wurde hinsichtlich aller untersuchten Parameter eine statistisch signifikante Besserung festgestellt. Allerdings klagten über die Hälfte der Studienteilnehmer über Nebenwirkungen wie z.B. Störungen des zentralen Nervensystems und Magen-Darm-Beschwerden, wenngleich sich diese nur schwach äußerten.

Einschätzung

Das vorliegende Ergebnis bestätigt die Tendenz früherer Studien zu Rhodiola rosea auf dem Gebiet der Stress-Forschung. Positiv zu verzeichnen ist der relativ schnell einsetzende Effekt nach drei Tagen. Hinsichtlich dieses Aspekts wäre ein Vergleich mit Studien interessant, die einen qualitativ vergleichbaren standardisierten Extrakt verwenden.

Obwohl der Rosenwurz-Extrakt als nicht-toxisches Adaptogen (Hilfe für den Organismus, sich an Stresssituationen anzupassen) gilt, sind doch bei der Mehrzahl der Probanden in dieser Studie Nebenwirkungen zu beobachten. Auch zu diesem Gesichtspunkt wären weitere Untersuchungen wünschenswert.

Literatur

1) Edwards D, Heufelder A, Zimmermann A. Therapeutic effects and safety of Rhodiola rosea extract WS® 1375 in subjects with life-stress symptoms – results of an open-label study. Phytother Res 2012 (DOI:10.1002/ptr.3712) Abstract