Heiße Luft und warmes Wasser: was gibt es Besseres bei Fibromyalgie?
Fibromyalgie ist eine chronische rheumatische Erkrankung, die als extrem schwer behandelbar gilt. Japanische Forscher berichten nun von Aufsehen erregenden Ergebnissen.
Fibromyalgie ist eine chronische rheumatische Erkrankung, die als extrem schwer behandelbar gilt. Was immer konventionelle oder alternative Mediziner bislang versucht haben, die Therapieerfolge waren begrenzt: die Patienten litten weiter an starken Schmerzen, ihre Lebensqualität war deutlich eingeschränkt. Japanische Forscher berichten nun allerdings von Aufsehen erregenden Ergebnissen.
Die Forscher behandelten insgesamt 44 Fibromyalgie-Patienten mit einer Thermaltherapie, die aus regelmäßigen Saunagängen (dreimal pro Woche einmalig für 15 Minuten bei 60°C) und Aquatraining in warmem Wasser (zweimal pro Woche für 30 Minuten bei 30°C) bestand. Nach 12 Wochen verbesserten sich die Patienten dramatisch. Die Schmerzen sanken von durchschnittlich 7,5 Punkten (wobei 10 Punkte für allerschwerste Schmerzen steht) auf 3,0 Punkte und die Zahl der schmerzhaften Druckpunkte sank von 15,4 auf 6,5. Außerdem näherte sich die Lebensqualität der Durchschnittsbevölkerung an, entsprach also der eines (meist ja nicht chronisch erkrankten) Japaners. Selbst 6 Monate später waren die Effekte noch deutlich erkennbar.Einschätzung
Vor allzuviel Euphorie sei gewarnt: Diesen Studienergebnissen sollte man mit Vorsicht begegnen. Nicht nur, weil es keine Kontrollgruppe gab, auch weil die Effekte fast zu groß sind, um glaubhaft zu erscheinen. Und weil leider nichts darüber berichtet wird, ob und in welchem Maße die Patienten während der Studie zu Schmerzmitteln oder anderen Medikamenten gegriffen haben. Wie die Autoren selbst betonen, ist jetzt eine große Studie notwendig, die diese Pilotergebnisse bestätigt.
Literatur
Matsumoto S, Shimodozono M, Etoh S, Miyata R, Kawahira K. Effects of thermal therapy combining sauna therapy and underwater exercise in patients with fibromyalgia. Complement Ther Clin Pract 2011; 17(3):162-166. Abstract