Komplementäre und
Integrative Medizin
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Carstens-Stiftung: Homöopathie gegen laufende Nase und Niesreiz
Studien kurz und knapp

Homöopathie gegen laufende Nase und Niesreiz

Frühlingzeit bedeutet für viele Menschen auch Allergiezeit. Tabletten werden geschluckt, um die unangenehmen Symptome wenigstens ein wenig abzuschwächen. Doch es geht auch anders.

Frühlingzeit – das bedeutet für viele Menschen leider auch Allergiezeit. Tabletten werden geschluckt, um die unangenehmen Symptome wenigstens ein wenig abzuschwächen. Dass es vielleicht auch anders geht, verdeutlicht eine aktuelle österreichische Studie, die die Vorteile der klassischen Homöopathie bei allergischen Beschwerden aufzeigt.

In der prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie wurden per Fragebögen Daten von insgesamt 40 Allergie-Patienten in neun österreichischen Prüfungszentren vor und nach der homöopathischen Behandlung der allergiebedingten Beschwerden erhoben.

Ziel dieser Untersuchung war die Linderung der allergiespezifischen Symptome sowie die Reduzierung konventioneller Antiallergika durch die Gabe individuell verabreichter Homöopathika.
Neben sog. Schlüsselsymptomen wie laufende Nase, brennenden Augen, Neigung zu Niesattacken u.a. wurden auch begleitende Symptome wie physische Abgeschlagenheit, Traurigkeit usw. erfasst.

Heuschnupfen

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Homöopathie und Naturheilkunde als alternative Behandlung und Ratschläge zur Vorbeugung und unterstützenden Selbsthilfe

Annette Kerckhoff · Markus Wiesenauer

ISBN: 978-3-945150-57-3
Erscheinungsjahr: 2016, 2. Aufl.

6,90 EUR

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Die am häufigsten eingenommenen Homöopathika waren Natrium chloratum, Phosphorus und Sepia. Mehrheitlich wurden die Medikamente in LM- oder aber Hochpotenzen wie C 200 verabreicht.

Gut die Hälfte der Patienten nahmen begleitend konventionelle Antiallergika wie Antihistaminika, Kortisonpräparate und Bronchodilatatoren ein. Einige Patienten unterzogen sich einer Hyposensibilisierungstherapie, während andere nicht-homöopathische komplementärmedizinische Behandlungsverfahren anwendeten.

Bei 62 Prozent der 21 Patienten, die begleitend konventionelle Arzneimittel einnahmen, konnte diese insofern reduziert werden, dass zumindest ein Medikament abgesetzt werden konnte. Die restlichen 38 Prozent konnten die Dosierung ihrer konventionellen Medikamentation zumindest herabsetzen. Darüber hinaus konnten 87 Prozent der Schlüsselsymptome und 60 Prozent der begleitenden Symptome durch die Einnahme homöopathischer Arzneimittel signifikant gelindert werden.

Einschätzung

Da die Studie darauf zielte, den sog. Real-Life Effekt der homöopathischen Behandlung allergischer Symptome aufzuzeigen, lässt sie keinen Aufschluss über die Wirksamkeit der homöopathischen Behandlung zu.


Sehr wohl eröffnen die Ergebnisse eine Möglichkeit der Bereicherung hinsichtlich des allergologischen Behandlungsansatzes, die nicht zuletzt in wesentlichen Kosteneinsparungen münden könnte. Vielsagend ist auch die Tatsache, dass die Hälfte der Patienten bereits vorher ihre konventionelle Medikation wegen zu belastender Nebenwirkungen abgesetzt hatten.

Genau hier kann die Homöopathie ansetzen, denn zumindest in dieser Studie konnten keine Nebenwirkungen beobachtet werden. Allerdings lässt sich erst Genaueres über den Grad der Wirksamkeit bzw. den Benefit für den Allergiepatienten sagen, wenn die Fragestellung des Erfolgs einer homöopathischen Behandlung allergiespezifischer Symptome im Rahmen einer placebokontrollierten Studie erneut aufgeworfen wird.

Literatur

Gründling C, Schimetta W, Frass M. Real-life effect of classical homeopathy in the treatment of allergies. A multicenter prospective obversational study. Wien Klin Wochenschr 2012; 124: 11-17 Abstract