Komplementäre und
Integrative Medizin
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Carstens-Stiftung: Pflanzen helfen bei Angst
Studien kurz und knapp

Pflanzen helfen bei Angst

Von Rainer Lüdtke

Psyche Angst Passionsblume

Passionsblume und Kava-Kava gegen die Angst: Zuviel Angst behindert uns im Alltag und kann für die Betroffenen sehr belastend sein. Pflanzliche Medikamente bieten Hilfe ohne Nebenwirkungen.

Angst zu haben ist normal. Es ist Teil unserer Überlebensstrategie. Zuviel Angst ist jedoch krankhaft und sollte behandelt werden, zum Beispiel mit pflanzlichen Drogen. Amerikanische Wissenschaftler haben kürzlich systematisch zusammengestellt, welche Pflanzenextrakte bei Angststörungen empfohlen werden können. Ihre Schlussfolgerung ist fast euphorisch: „Basierend auf der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnis scheinen Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Medikamente eine wirksame Methode zur Behandlung von Angststörungen zu sein, ohne ein Risiko auf Nebenwirkungen“.

Die Wissenschaftler empfehlen vor allem Extrakte der Passionsblume und des Rauschpfeffers (Kava-Kava), sowie L-Lysin und L-Arginin-haltige Produkte. Die beiden letzteren Aminosäuren kommen vor allem in rohem Fleisch, Kuhmilch und Walnüssen vor.

Nicht empfohlen wird dagegen eine Einzeltherapie mit dem in der Behandlung von Depressionen erfolgreichen Johanniskraut.

Update 23.12.2019:
Das BfArM hat die Zulassung von Kava-Kava-haltigen Arzneimitteln widerrufen. Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Bewertung des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur wird das Nutzen-Risiko-Verhältnis als ungünstig bewertet.

Literatur

Lakhan SE, Vieira KF. Nutritional and herbal supplements for anxiety and anxiety-related disorders: systematic review. Nutr J. 2010;9:42. Abstract