Komplementäre und
Integrative Medizin
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Carstens-Stiftung: Olivenöl gegen Depressionen
Studien kurz und knapp

Olivenöl gegen Depressionen

Von Rainer Lüdtke

Depression Ernährung Olive

Die Erkenntnis, dass tierische und gehärtete Fette ungesund, pure pflanzliche Fette aber gesund sind, ist mittlerweile ein Allgemeinplatz. Spanische Forscher haben diese Erkenntnis nun aber um ein Detail bereichert: Es geht nicht nur um die Vermeidung von Herz-Kreislauf-Krankheiten, sondern auch um die psychische Gesundheit.

Eigentlich ist es fast schon keine Meldung mehr wert: Die Erkenntnis, dass tierische und gehärtete Fette ungesund, pure pflanzliche Fette aber gesund sind, ist ein Allgemeinplatz, der mittlerweile wöchentlich in jeder Frauenzeitschrift zu lesen ist.

Spanische Forscher haben diese Erkenntnis nun aber um ein Detail bereichert: Es geht nicht nur – wie wir ja schon lange wissen – um die Vermeidung von Herz-Kreislauf-Krankheiten, sondern auch um die psychische Gesundheit. Genauer gesagt um Depressionen.

Depression

Depression

Möglichkeiten und Grenzen einer homöopathischen Begleitung, Komplementärmedizin und Ordnungstherapie

Annette Kerckhoff · Otto Ziehaus

ISBN: 978-3-945150-64-1
Erscheinungsjahr: 2016, 2. Aufl.

6,90 EUR

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Die Forscher beobachteten über drei bis zehn Jahre hinweg mehr als 12.000 Frauen und Männer, zeichneten ihr Ernährungsverhalten auf und notierten, ob Depressionen oder andere psychische Erkrankungen auftraten. Tatsächlich wiesen die Patienten, die am meisten Olivenöl verwendeten ein um zwanzig Prozent verringertes Risiko auf, eine Depression zu entwickeln. Dagegen hatten die Personen, die besonders viel Butter aßen, ein um dreißig Prozent erhöhtes Depressionsrisiko.

Noch klarer werden die Ergebnisse, wenn man nicht den Vergleich zwischen Butter und Olivenöl anstellt, sondern sich stattdessen die verzehrten Fetttypen ansieht. Das Risiko, eine Depression zu entwickeln, wuchs kontinuierlich mit der Menge der verspeisten Trans-Fettsäuren – also der Menge gehärteter Fette wie sie z.B. in Pommes Frites vorkommen. Die Personen, die die meisten Trans-Fettsäuren zu sich nahmen, hatten ein um vierzig Prozent erhöhtes Depressionsrisiko. Für mehrfach ungesättigte Fettsäuren galt dagegen das Gegenteil: Je mehr davon verbraucht wurde, desto stärker sank das Erkrankungsrisiko. Ähnliches galt auch für einfach ungesättigte Fettsäuren.

Einschätzung

Möglicherweise ist der von den spanischen Forschern aufgedeckte Zusammenhang sogar noch größer als jetzt vermutet. Bei den Berechnungen ging nämlich nur das Ernährungsverhalten zu Studienbeginn ein, nicht aber etwaige Ernährungsumstellungen. Das dürfte die tatsächlichen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Depressionen etwas verwischt haben.

Nicht vergessen sollte man allerdings, dass Depressionen viele Ursachen haben. Ernährungsfragen spielen vermutlich nicht die größte Rolle.

Literatur

Sánchez-Villegas A, Dietary Fat Intake and the Risk of Depression: The SUN Project. PLoS One,2011,e16268 Abstract