Komplementäre und
Integrative Medizin
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Carstens-Stiftung: Äpfel sind gut für Herz und Gefäße
Studien kurz und knapp

An apple a day keeps the doctor away

Von Daniela Hacke

Phytotherapie Ernährung Gefäße

Äpfel sind gut für Herz und Gefäße

Was wir eigentlich schon längst wussten, bestätigt eine aktuelle Studie. Die Flavonoide in Äpfeln tragen zur Herzgesundheit bei. Besonders präventive Eigenschaften haben Äpfel mit einem hohen Gehalt der sekundären Pflanzenstoffe.

Äpfel mit Birnen vergleichen die Wissenschaftler in ihrer Studie zwar nicht, aber sehr wohl Äpfel mit Spinat.

Äpfel sind reich an Flavonoiden, die vornehmlich in der Schale zu finden sind. Die sekundären Pflanzenstoffe sind dafür bekannt, die Blutgefäße zu erweitern und somit zur Herzgesundheit beizutragen. Spinat enthält reichlich Nitrat, das nach Umwandlung im Organismus den Blutdruck senken soll, und in dieser Studie als zweite Intervention fungiert. Die Wissenschaftler untersuchten nun im Rahmen einer randomisierten Studie, in welchem Maße diese Effekte bei gesunden Probanden zu beobachten sind.

Die 30 Studienteilnehmer erhielten nach dem Zufallsprinzip insgesamt vier Interventionen. In verschiedenen Kombinationen mussten die Probanden Äpfel mit hohem und/oder niedrigem Flavonoidgehalt sowie Spinat mit hoher Nitratkonzentration (oder eine Kontrolle, bestehend aus Reismilch mit niedrigem Nitratgehalt) über einen Zeitraum von einer Woche zu sich nehmen. Nach einer Woche wurde dann gewechselt, so dass jeder der Probanden die Äpfel mit dem hohen Flavonoidgehalt (184 mg Quercetin und 180 mg Epicatechin) erhielt. Das Ergebnis ist zunächst überraschend: Zwar profitierten die Probanden in den Gruppen, die die Äpfel bzw. den Spinat mit den hohen Werten (182 mg Nitrat) zu sich nahmen, deutlich hinsichtlich der Entspannung der Blutgefäße und des Anstiegs von Stickstoffmonoxid (NO) im Blut. Verzehrten sie jedoch beides in Kombination – Äpfel und Spinat –, so war dieser Effekt nicht zu beobachten.

Einschätzung

Der regelmäßige Verzehr von Äpfeln und Spinat trägt dazu bei, den Blutdruck zu senken und somit vor Herzerkrankungen zu schützen. Diese Erkenntnis beruht allerdings nur auf den akuten Effekten, die direkt nach dem Verzehr beobachtet werden konnten. Auch ist kein synergetischer Effekt festzustellen, wenn Äpfel und Spinat in Kombination verzehrt werden. Die Ursache für diese Beobachtung ist noch nicht geklärt und muss in weiteren Studien untersucht werden.
Was wir aus dieser Studie aber auf jeden Fall lernen ist, dass die Apfelschale nicht verschmäht werden sollte, da sich gerade in ihr die wertvollen Inhaltsstoffe verstecken.

Literatur zu »An apple a day keeps the doctor away«

Bondonno CP, Yang X, Croft KD, Considine MJ, Ward NC, Rich L, Puddey IB, Swinny E, Mubarak A, Hodgson JM. Flavonoid-rich apples and nitrate-rich spinach augment nitric oxide status and improve endothelial function in healthy men and women: a randomised controlled trial. Free Rad Biol Med 2011 (doi:10.1016/j.freeradbiomed.2011.09.028) Abstract